Tag 10 – Die Überfahrt, Poseidon schläft

Marina Badalona – El Arenal ca. 136 SM

Es wird Nacht über Badalona.
Nach unserem schlechtesten Abendessen der Tour gehen wir
mit einem leichten Magendrücken ins Bett.
Guten Morgen!

Cid und ich haben schlecht geschlafen, die Anspannung vor der Überfahrt ist sehr groß. Selbst bei ruhiger See ist ein so weiter Schlag übers Meer nicht von Pappe. Was ist, wenn die Elektronik ausfällt? Was wenn die Motoren schlapp machen? Was wenn wir auf einen der gefürchteten dümpelnden Container fahren und das Boot aufreißt? usw. … So haben wir uns heute Nacht hin und her gewälzt. Im Klartext, wir haben echt Respekt.

Wir starten um 07:15 Uhr mit Kurs 176 gen Mallorca. Zu Beginn ist die See noch etwas aufgeregt.

Tschüß Festland!

Aber, die Fahrt ist traumhaft, so wie wir es uns die ganze Zeit schon gewünscht hatten. Poseidon hat sich von allen Heiligen betören lassen, unsere Wünsche, die unserer Familie und Freunde erhört oder einfach gestern mit Dyonosis einen zu viel getrunken und heute morgen noch geschlafen ;-). Wir sind dankbar!

Das Meer ist fast so flach und ruhig wie ein See, kein Wässerchen kann es trüben, unvorstellbar wie es noch vor 2 Tagen war.

Schon gegen 10:00 Uhr können wir Mallorca in der Ferne erkennen. Uns fällt ein Stein vom Herzen, das schlimmste ist geschafft, von hier können wir es notfalls sogar mit dem Beiboot schaffen.

Die Luft ist diesig, das Meer verdunstet unter der Hitze der Sonne.

Das Meer sieht fast ölig aus, wie gemalt. Wir gleiten mit 25 Knoten dahin, weit und breit kein Boot, kein Schiff.

Dragonera, der schlafende Drache kommt in Sicht.
Der westlichste Punkt Mallorcas, gleich dahinter St. Elm.

Wieder bin ich am Steuer und glaube einen springenden Delfin zu sehen, aber es ist ein Wal, der ganz gemächlich seine Bahn zieht. Immer wieder bläst er Luft hoch, um anschließend abzutauchen und am Schluss sogar seine Finne zu zeigen. Wir können unser Glück kaum fassen, Mallorca heißt uns auf ganz einzigartige Weise willkommen. Ich bin zu Tränen gerührt, die Anspannung fällt lamgsam ab und wir erfreuen uns an der schönen Küstenlinie.

Das Video dazu ist auf der Startseite hinterlegt.

Der Bootsverkehr nimmt vor Mallorca extrem zu. Mallorquiner können ohne Boot nicht sein und auch die vielen Gäste lassen sich von der Leidenschaft anstecken.
Wir haben es geschafft, es ist 12:50 Uhr.
Es liegen in der Summe 756 Seemeilen hinter uns!
Wir sind stolz, froh und erleichtert!

Und, wie es sich gehört, wartet natürlich auch hier eine Überraschung auf uns, unser Liegeplatz ist belegt.

Aber, wo es Ärger gibt, ist auch Licht. Wir bekommen ein Begrüßungskomitee mit Sekt und allem was dazu gehört – 1000 Dank!

Nachdem unsere Gäste gehen, gibt es noch Nudeln und anschließend ein Bad im Pool.

Mal schauen, was sich heute noch so ergibt, irgendwo Essen gehen und hoffentlich richtig entspannt schlafen.